Die Anschlagwelle vom 25. August in der indischen Metropole, bei der 52 Personen getötet und über 100 Menschen verletzt wurden, hat ein erstaunliches Phänomen hervorgebracht. Im Unterschied zum Nachbarstaat Gujarat, wo im Vorjahr Terrorakte muslimischer Gruppen ein blutiges antimuslimisches Pogrom hervorgerufen hatten, reagierte die Bevölkerung in Bombay mit Besonnenheit und Zurückhaltung.
Obwohl die Stadt als religiöses Pulverfass gilt, kam es im Gefolge der Bombenattentate zu keinen Ausschreitungen. Die Menschen gingen weiterhin zur Arbeit, und viele SchülerInnen stellten sich bei den Spitälern an, um Blut zu spenden.
Die beiden großen Religionsgemeinschaften bemühten sich sichtlich um eine Beruhigung der Lage. Verschiedene Hinweise deuten darauf hin, dass es ein Ziel der muslimischen Attentäter war, die Spirale der Racheakte weiterzudrehen und religiös motivierte Unruhen zu schüren.